A wie Abschied oder Arnd Fiedler oder „AA – Ära“… Eigentlich beginnt man ja in der ersten Zeile nicht mit dem Abschied aber das Alphabet bringt es nun mal so mit sich… Die 39. Skifreizeit nach St. Martin war (erneut) eine Fahrt, die auch eine große Abschiedszeremonie beinhaltete: nach 18 Jahren in der Fahrtleitung, war dies die letzte Skifreizeit, bei der Arnd in leitender Funktion noch einmal alles gab. Bereits im letzten Jahr schied sein langjähriger Partner Alfons Vos aus, weil er in den Ruhestand ging. Als Pensionär mit flexiblem Zeitmanagement ließ der es sich natürlich nicht nehmen, den diesjährigen Abschiedsfeierlichkeiten beizuwohnen und damit die „AA-Ära“ würdig und stimmungsvoll zu beenden.
C wie Casinoabend… nein nein, keine Sorgen liebe Eltern, wir haben die vermeintlichen Kosten der Skifreizeit, die sie für ihre Kinder bezahlt haben, nicht im nächsten Casino verzockt – und dennoch wurde gezockt: der eigenständig geplante und durchgeführte Casinoabend der Klasse 9b war ein voller Erfolg. Bereits kurz nach dem Abendessen fielen die Schülerinnen und Schüler dieser Klasse aufgrund ihres Stylings auf: schwarz/weiße Kleidung war angesagt, so wie man es aus dem Film kennt. Und dann wurde gespielt und gepokert, was das Zeug hielt – selbstverständlich ohne (echte) monetäre Werte.
D wie dekoratives Fallen… So taufte die nichtskifahrende Fraktion das Geschehen am Knabl Leit`n am Tag drei, jenem Tag, an dem die Anfänger erstmals „geliftet“ wurden und folglich auch die ersten Abfahrten meistern konnten. Den Schweiß auf der Stirn stehend und unter Aufbietung aller physisch und psychisch verfügbaren Reserven, mühten sich einige BGLer hangabwärts – nicht unbedingt immer auf den Skiern stehend… So ergab sich dann dieses Bild, was der eine eben dekorativ nannte, andere munkelten, es soll z. T. einer Domino-Rallye geähnelt haben…
G wie Grundschwingen, paralleles… Das ist die hohe Kunst des Skifahrens – das, was für den Betrachter ästhetisch und schön aussieht. Bis dahin ist es allerdings ein langer Lernprozess, obwohl man ja eigentlich „nur“ die Skier parallel nebeneinander lassen muss… Als Anfänger bekommt man recht schnell eine Ahnung davon, wie mühsam der Weg dorthin ist. Zunächst ist man froh, sich überhaupt irgendwie auf seinen Sportgeräten halten zu können (vergleiche auch i wie…).
H wie Horst und Silke… So lauten die Vornamen der neuen Hausleitung am Sonnrain in St. Martin. Nachdem dies bereits der zweite Wechsel innerhalb von zwei Jahren ist, hoffen wir inständig, dass es nun dabei bleibt. Wir haben uns jedenfalls bestens versorgt, informiert und betreut gefühlt. Ein „Rundumsorglospaket“, wie man es gerne annimmt… Vielen Dank!
K wie Küsschen… Gab es wie immer am letzten Abend. Nein, kein unsittlicher Brauch im Sinne eines wilden „Rumgeknutsches“, sondern ein persönliches Abschieds-Dankeschön des Leitungsteams an jede Schülerinn und jeden Schüler in Form einer kleinen Schokoladen-“praline“ (die handelsüblichen Namen der Leckereien müssten jetzt eigentlich klar sein…)
L wie Lagerfeuer… So lautete das zentrale Thema des Klassenabends der 9a. Gleich neben dem Jugend- und Familiengästehaus platzierte Horst uns reichlich Holz, um den frostigen Temperaturen des Abends entgegenzuwirken. So lagerte sie dann – die Klasse 9a – inbrünstig und ausdauernd um das Feuer und trotzte den Rauchfahnen, die nicht immer senkrecht nach oben stiegen… Das Küchenpersonal hatte der Klasse bereitwillig eine große Schüssel mit Teig angerührt, so dass den gewünschten Stockbroten prinzipiell auch nichts im Wege stand. Technik und Geduld beim Backen der Stockbrote – das ist ein anderes Thema: nicht jedes Brot war im Nachhinein als solches erkennbar… das eine schwarz, das andere roh, eins zu dick, das nächste zu dünn und manches Brot einfach in den Tiefen der Glut verschwunden! Aber geschmeckt hat es doch allen.
N wie Nachtmahl… Ein beliebtes Szenario im Haus Sonnrain gegen 22.00 Uhr: Manch einer liegt schon benommen und dösend im Bett – es ist ja auch schon Nachtruhe – da öffnen sich die Türen nochmals und herein kommen die von Lehrerhand geschmierten, garnierten und jetzt servierten Brötchen… Anfangs wurde man etwas ungläubig angesehen. Ob das denn wohl tatsächlich so seine Richtigkeit hat? Ja! Alles was beim Frühstück über bleibt, wird behutsam für das Nachtmahl aufbewahrt. Später im Verlauf der Woche schauen einen dann die flehenden Augen ab 21.00 Uhr an, als wollten sie sagen: wann bitte kommen endlich die leckeren Schnittchen?
P wie Praxis Dr. Stölzl… Böse Zungen behaupten, es gäbe diese Praxis nur, weil das BGL alljährlich im Januar zum Skifahren auftaucht! Stimmt nicht. Wir mussten zwar mehrfach den ärztlichen Rat einholen, oftmals hatte das jedoch ursächlich rein gar nichts mit Skifahren zu tun. Darüber hinaus ist es wohl auch klar, dass bei ca. 130 sportlich aktiven Jugendlichen, die ein oder andere „Blessur“ vorkommen kann.
Q wie qualvolles Nachdenken und trotzdem nicht mehr als „eine sensationell gut schmeckende Quarkspeise nach dem Abendessen“ zu diesem Buchstaben eingefallen…
R wie Rutschen… Ist bei den meisten BGLern die sportliche Disziplin Nr. 1! Gemeint ist aber nicht etwa das Rutschen auf zwei Brettern namens Skifahren. Es gibt da eine Abkürzung. Ich würde sie eher „Direttissima“ ins Tal nennen: man öffne die Haustüre und gehe einfach geradeaus…; wenn man heil auf der nächsten Fahrstraße ankommt, hat man’s geschafft. Dass diese Variante bergab ein bisschen Zeit im Vergleich zur Fahrstraße einspart, mag sein, sie kostet aber auch ein bisschen athletisches Stolpern, Fliegen, Rollen und Rutschen. Und jetzt gibt es noch jene, die die gleiche „Abkürzung“ bergauf benutzen. Komischer Weise kommen alle „Abkürzer“ immer später am Haus an, als die, die die Fahrstraße benutzt haben…
T wie Tiefschnee… Oder einfach POWDERALARM! Dienstagnacht war es endlich soweit: lange ersehnt und nun endlich eingetroffen – der Schnee! Und auch mittwochs wollte es nicht wirklich aufhören, so dass sich bis zum frühen Donnerstagmorgen eine ansehnliche Menge Neuschnee angesammelt hatte. Trotz gut präparierter Pisten musste man jetzt beim Skifahren deutlich mehr Arbeit an den Tag legen, um dem „weißen Zeug“ Herr zu werden. Was die Fortgeschrittenen begeisterte, machte die Anfänger geradezu fertig. Aber auch hier gab es von allen Skilehrern ein einheitliches Lob für die BGLer, selbst unter erschwerten Bedingungen die Prüfungsfahrten am Ende der Skikurse erfolgreich absolviert zu haben.
U wie undefinierbar gutes Essen… Anders kann man die Vollverpflegung im Sonnrain kaum beschreiben. Dreimal täglich Büfett in vielfältigen Variationen – das war schon reichhaltig. Manchmal waren es die Suppen, andere Male die Hauptspeisen aber vor allem die Nachspeisen führten immer dazu, dass man sich im Anschluss an das Essen „leicht beschwerlich“ fühlte!
V wie Versagensängste… Hört sich dramatisch an, sie waren aber abschnittweise bei manchem Anfänger zu beobachten. Und das ist nachvollziehbar, denn es geht nicht jeder mit den gleichen psychischen und motorischen Voraussetzungen an den Start. So kämpften einige in den ersten Tagen erheblich mit sich selber und waren kurz vor der Selbstaufgabe. Gut, dass wir eine Schule mit Gütesiegel für individuelle Förderung sind… Raus aus der Lerngruppe, rein in die Einzelbetreuung: manchmal dauerte es nur eine Stunde, andere Male war ein halber Tag nötig, um durch intensive Nachhilfe eigentlich kleine aber von der betroffenen Person doch als riesig empfundene Probleme zu beheben. Die Lernerfolge dieser Einzelpersonen waren zum Teil so markant, dass sie freiwillig nicht mehr vom Lift weg zu bekommen waren. Es gibt nicht viele Situationen rund um Schule, wo sich Lernende bei Lehrenden aufrichtig bedanken. Das waren solche Situationen!
X wie Xenoglosie… die; -,…ien: unbewusstes Reden in einer unbekannten Fremdsprache Ein Phänomen, wie man es im Alpenraum in verschiedener Ausprägung kennt.
Ein kleines Beispiel:
Servus, griaß aich,
mia fahrn heid oan Paroielschwung damit‘s vernünftiga den Hang owe kommt. Wenn’s die Skia ned nebheneinanda stäit, haut’s aich dohi. Pog mas!
Madl, wos is as jetzt fia a Numma? Dei Fahrstil is unta oia Sau! I pog’s ned! Mit desa Ruggloge muasst aufposse sonst host den Schoasdreck!
zu deutsch:
Hallo, grüß euch, wir fahren heute einen Parallelschwung damit ihr vernünftiger den Hang hinunter kommt. Wenn ihr die Skier nicht nebeneinander stellt, haut es euch hin. Auf geht’s!
Mädchen, was ist das jetzt für eine Nummer? Dein Fahrstil ist unter aller *! Ich pack’s nicht! Mit dieser Rücklage musst du aufpassen sonst hast du den *!
*= Übersetzung unbekannt
Y wie Ypsilon-Achse… Auf dieser könnte man recht gut die Höhendifferenz zwischen unserer Unterkunft Haus Sonnrain und dem Skisammelplatz, dem alltäglichen Treffpunkt der einzelnen Skigruppen, auftragen. Was das bringen soll? Es erklärt den Zusammenhang zwischen 130 Höhenmetern Distanz und dem Buchstaben F wie fertig: nach dem Frühstück runter ins Tal, anschließend Skiunterricht; vor dem Mittagessen wieder hinauf, danach wieder ins Tal; Skiunterricht am Nachmittag und anschließend wieder ab nach oben. Private Aktivitäten oder auch eine gemeinsame Aktion der Klasse bescherte einigen dann am Abend noch einen weiteren „Spaziergang“. Wenn eines sicher ist, dann das: an Bewegungsmangel hat in St. Martin niemand gelitten!
Z wie zu Hause… waren alle Schülerinnen und Schüler samt Gepäck und den begleitenden Lehrerinnen und Lehrer wieder am frühen Morgen des 22.01.2011: müde aber (vom Hörensagen) zufrieden und glücklich!
Text: M. Kommerscheidt
Photos: M. Ittmann
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