Diese versorgte uns unter der Leitung der Herbergseltern Anni und Konrad Prodinger die gesamte folgende Woche aufs Beste mit kulinarischen österreichischen Spezialitäten. Manch eine(r) hatte daraufhin die Befürchtung, auf der Piste in einer ungünstigen Kurve die Nähte seines/ihres Tchiboskianzugs zu sprengen…
Glücklicherweise wurde die Gefahr zumindest in den ersten 3 Tagen dadurch gebannt, dass wir uns in den Anfängergruppen am Hang die meiste Zeit mehr bergauf als bergab bewegten – natürlich ohne Lift, dafür fehlte uns nach Meinung unserer Skilehrer „noch Einiges“. So wurde jedoch zumindest dafür gesorgt, dass die überflüssige Nahrung sofort in stahlharte(!!!) Muskeln umgewandelt wurde, und man konnte am Mittagstisch dann wieder umso unbesorgter zuschlagen. Geschmeckt hat’s immer.
Gegen Abend reduzierte sich der Krankenstand jedes Mal ein wenig; der Gedanke an ein Treffen mit den sympathischen Skilehrern, an wilde Tanzorgien auf den Tischen der sonst eher gediegenen lokalen Gastronomie gab so manchem neue Kraft, um Ab- und Aufstieg erneut zu bewältigen. Auch wenn man zuvor knapp dem drohenden Fiebertode entronnen war. Hierzu trugen sicherlich auch diverse Lockmittel bei: wer es pünktlich bis zum Appell auf sein Zimmer schaffte, wurde allabendlich mit einem kleinen Betthupferl versorgt.
Was genau sich im Dorf abspielte, blieb der Lehrerschaft (zum Glück) weitgehend verschlossen. Erfrischende Abwechslung außer dem täglichen Skifahren boten aber auch die abendlichen Unternehmungen, die nichts mit Alkohol oder Grippe zu tun hatten. So verlief ein geplanter Ausflug zur „Höllalm“ (da kann man nur sagen: Nomen est omen“!) buchstäblich im Sande bzw. im Schnee. Wie soll man sagen: wir kamen nicht an, aber auch das war abenteuerlich. Der Ausflug mit Schneeschuhen musste abgebrochen werden, nachdem der verfolgte Trampelpfad mitten im Wald in einer engen Schlucht Leib und Leben der Tourteilnehmer bedrohte. Noch dazu mitten im Finstern, beim traulich flackernden Schein zweier Taschenlampen.
Die daraufhin geplante Einkehr in der sankt-martinlichen Gastronomie wurde dann noch durch ungeplante Ruhetage erschwert, aber letzten Endes fand man dann doch Asyl in einer karnevalistisch (oder war’s noch von Silvester?!) dekorierten „Weinstube“. So manche/r Schüler/in würde aber dennoch jederzeit wieder so einen Abenteuerurlaub buchen: „Van Lottum Tours – Hier beginnt das Abenteuer!“
Im Laufe der Woche gab es trotz dieser vieldiskutierten Odyssee aber noch weitere Gipfelstürmer, die den Aufstieg zur Höllalm bewältigten (Frau Ronczkowski und Herr Utsch erreichten gemeinschaftlich unter höchstem persönlichem Einsatz mit einem Schülerinnentrupp das Ziel, an dessen Existenz schon niemand mehr zu glauben gewagt hatte.). Ähnlichen Fun versprachen aber auch Abende in Sepps „SnowTube“ und die Konfrontation mit der in diesem Jahr enorm erhöhten Pinguinpopulation (man KANN einen Marder – oder war’s ein Iltis? – doch schon mal mit einem fröhlich dahin robbenden Pinguin verwechseln! Schließlich leben die auch im Schnee!), die für Heiterkeit sorgte.
In guter Erinnerung bleibt auch, vor allem für langjährige St.-Martin-Fahrer, der Höhepunkt der Woche: die Feier zum 35-jährigen Jubiläum. Dieses wurde ausführlich mit Skilehrern und österreichischer Hausmannskost gefeiert; im Hof gab’s „Keschelwurscht“ vom Holzfeuer und Punsch für die jüngeren SkifaherInnen. Und auch wir, die wir zum ersten Mal dabei waren, freuen uns schon jetzt auf die nächsten 35 Jahre und können abschließend nur ebenfalls lauthals singen : „St.Martin is supa, St.Martin ist toll …!!“
Kirsten Ronczkowski, Malaika Simon
Februar 2008
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