St. Martin 2007: Mit blauem Auge davon gekommen

Die 34. Skifreizeit

„Mach dir mal keine Sorgen“, sagte Konrad, und „Das kriegen wir schon hin“, meinte Manni.

 Der Optimismus der vergangenen Wochen ist verflogen. Mitte Dezember hieß es noch „Geduld – noch 4 Wochen Zeit – Mondwechsel – Schnee kommt schon“. Schnee kam nicht! Nicht im Dezember und nicht im Jenner. Und die Prognosen waren alles andere als prickelnd. Viel zu warm – tagsüber. Und nur knapp unter Null – nachts. Niederschläge wären erwünscht gewesen, aber um Himmels Willen nicht als Regen und bitte nicht tagsüber, wenn 86 Schülerinnen und Schüler wie wild auf die Piste wollen.st_martin_2007-2

OK – Ich mach mir keine Sorgen und wir kriegen das schon hin. SO viel Optimismus wird belächelt – von Kollegen und von Freunden. Ich möchte nicht wissen, welche Handbewegungen hinter meinem Rücken gemacht worden sind, wenn ich von unserem Vorhaben erzählte. Aber es ist entschieden – wir fahren … zur Skifreizeit nach St.Martin. Einheimische sprechen oft von einem Schneeloch.

Arnd Fiedler und ich reisen einen Tag vorher an. Schönes Reisewetter … bis zu den Alpen. Kaum sehen wir die Berge, sind sie auch schon wieder weg. Nebel so dicht, dass man die Burg Hohenwerfen am Autobahnrand nicht sieht und wir die Ausfahrt nur treffen, weil wir nicht das erste Mal dort abfahren. Prima Aussichten – bei 40 m Sicht. st_martin_2007-3

Abends Krisensitzung – „Task force“ heißt das heutzutage. Sie mutiert ganz schnell zu einer Feier, haben doch Konrad, der Leiter des Jugendgästehauses, Manni, der Leiter der örtlichen Skischule, und Horst, der Skiverleiher, ein fertiges Konzept für die nächsten Tage. Was sich dann so einfach anhört, ist das Ergebnis fieberhafter Tätigkeiten der glorreichen Drei in den letzten Tagen: Die Anfänger fahren ihr Programm wie geplant am Knabl-Leitn und die drei Fortgeschrittenen-Gruppen fahren nach Flachau und steigen dort ein in die alpine Landschaft der „Skiwelt amade“. Der Transport dorthin ? Kein Problem. Jeder hat einen VW-Bus oder kennt einen, der einen VW-Bus hat und vier Busse reichen allemal, um alle Fortgeschrittenen nach Flachau zu bringen. Perfekt und ein Prosit auf das Triumvirat … Prosit im Sinne von „es möge nützen/ gelingen“!st_martin_2007-4
Der nächste Tag – Anreisetag. Die Busse scheinen den Nebel nach Süden wegzuschieben. Je näher sie kommen, um so lichter wird es. Ab dem Nachmittag scheint die Sonne – leider nicht auf ein tief verschneites St.Martin, wie wir es schon so oft erlebt haben. Winterlich sieht es nicht gerade aus, aber der Knabl-Leitn, der Hang für die Anfänger, hat eine geschlossene Schneedecke. Die Einheimischen versprechen: „Der hält – der Schnee“. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Leiser Zweifel ist wohl erlaubt. Egal – jetzt kann es los gehen. st_martin_2007-5
Die 10-er fallen ein. Die Stimmung ist gut. Schnell sprechen sich die Neuigkeiten rum. Schade, dass die Gruppe tagsüber getrennt wird, aber unter den gegebenen Umständen ist die Freude groß, dass doch Skifahren angesagt ist. Das Programm läuft an. Das Jugendgästehaus Sonnrain wird bevölkert, die Küche das erste Mal gelobt, die Füße versuchen die Skischuhe abzustoßen, die Ski sind kaum zu tragen und schwer zu ertragen.
Ab ins Bett. Morgen geht es los. Der Berg ruft. Wir kommen. st_martin_2007-6
Der Rest ist eigentlich schnell erzählt. Die Fortgeschrittenen waren nimmer gesehen – sie verschwanden in den Weiten der Bergwelt. Die Anfänger waren wie immer begeistert von ihren Skilehrern und quälten sich mit bewunderswerter Energie Meter um Meter den Knabl-Leitn hoch – zugegeben, ab Montag mit dem Lift. Dafür präsentierten sie erstaunliche Fortschritte bei der Abfahrt den Hang hinunter.

Und der Berg hielt den Schnee – sechs wunderschöne sonnige Tage lang. Als die Lifte am Donnerstag abgestellt wurden, hatten wir die Skifreizeit im wahrsten Sinne des Wortes in trockenen Tüchern. Wir konnten Ski fahren, wir hatten keinen Niederschlag, insbesondere keinen Regen und wir hatten 6 Tage blauen Himmel und Sonne satt. Der Freitag brachte „Kyrill“ im Sauerland und Regen im Lammertal. Zeit zu packen und aufzubrechen. Zumal der Knabl-Leitn bei strömenden Regen wegschwamm. st_martin_2007-7

Lieber Konrad und liebe Anni, lieber Manni mit deinen Skilehrern, lieber Horst und liebe Claudia – ihr habt es hingekriegt. Vielen Dank, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind.

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Sie möchten einen zweiten Eindruck ?
Bitteschön.
Lesen Sie den Bericht von Joachim Ost.

Alfons Vos
März 2007

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