Wieder einmal war die Atmosphäre in der Stadtbücherei geprägt von Spannung und aufgeregter Vorfreude, als am Freitag, den 26. November die Vorlesekinder und ihr Publikum von mir begrüßt wurden. Neugierig warteten alle auf den Beginn des Wettbewerbs. Natürlich wollten die Klassensiegerinnen ihre beste Leistung zeigen, aber auch der Spaß und die Freude am Lesen und am Zuhören sollten im Vordergrund stehen. Schließlich ist es die Hauptaufgabe des Vorlesens, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Dies gelang den diesjährigen Kandidatinnen vor allem in der ersten Runde, in der sie aus einem selbst ausgewählten Buch vorlasen. Emilia Schmidt (6a) brachte die Zuhörer mit „Mein Lotta-Leben 5 – Ich glaub meine Kröte pfeift“ zum Schmunzeln, Lia Bott (6b) entführte uns in die Welt der „Woodwalker(s)“, bei Liuba Grötschel (6c) dreht sich in „Zack ins Abenteuer“ alles um einen verzauberten Füller und bei Esma Agirman erwacht in „Biber Undercover“ ein Biber zum Leben.
In der zweiten Runde wurde, wie es schon zur Tradition geworden ist, aus einem Kinderbuchklassiker vorgelesen. Diesmal hörte das Publikum einen Ausschnitt aus dem Werk „Fünf Freunde – Wie alles begann“ von Enid Blyton. Die Vorlesekinder mussten nacheinander denselben Textausschnitt lesen, ohne ihn vorher gehört zu haben, daher warteten sie vor dem eigenen Einsatz mit einer Begleitperson ihrer Wahl vor der Tür des Saals. Die Entscheidung der Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern Frau Ittmann, Frau Klusemann, Herrn Dr. Simon, Herrn Schulte Holthausen und mir neben Herrn Othlinghaus von den Lüdenscheider Nachrichten, orientierte sich vor allem am Vortrag des Fremdtextes, denn hier las Emilia mit dem perfekten Tempo, einer guten Betonung und nahezu fehlerfrei. Beim Vorlesen des eigenen Textes zeigten alle Kinder ganz eigene Stärken und Besonderheiten, schließlich hatten sie alle schon in der jeweiligen Klasse den verdienten Sieg davongetragen. Alle freuten sich natürlich über die Urkunden, die Buchgutscheine und auch darüber, mitgemacht zu haben.
Mit dem Vorlesewettbewerb nimmt unsere Schule an einer Aktion des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels teil, die zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben zählt, bei dem sich jährlich bis zu 700 000 Jugendliche engagieren.
Alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen können mitmachen. Zunächst werden innerhalb der einzelnen Klassen die besten Vorleserinnen und Vorleser bestimmt. Dazu müssen sie einen Text (ca. 3 Min.) ihrer Wahl vorlesen. Vorab stellen sie diesen kurz vor (Titel/ Thema/ Autor und Einordnung der zu lesenden Textstelle in den Kontext). Diese treten dann vor einer Jury, bestehend aus Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern, gegeneinander an. Die Kandidaten lesen einen Text ihrer Wahl der Jury vor. Zum Publikum gehören außerdem vier Begleitpersonen aus der Klasse der Kandidaten, um ihren Klassensieger moralisch zu unterstützen. Im zweiten Durchgang wird von den Schülerinnen und Schülern ein ihnen bis dahin unbekannter Text vorgelesen. Die Jury berät sich anschließend und bestimmt den Schulsieger.
Dieser nimmt am Kreisentscheid teil und kann bei entsprechender Platzierung schließlich bis zum Bundessieger aufsteigen. Alle Klassensieger erhalten eine Urkunde und einen Buchpreis.
Der Vorlesewettbewerb fördert die Leselust und den Lesespaß der Jugendlichen und ist bei uns am Bergstadt-Gymnasium fester Bestandteil des Deutschunterrichts der sechsten Klassen.
Als weitere Aktion ist wie in letzten Jahren auch geplant, dass die Klassensiegerinnen und der Klassensieger ihr Können erneut unter Beweis stellen. Dies wird aber nicht in Form eines weiteren Wettbewerbs geschehen, sondern diesmal sollen wesentlich jüngere Kinder von der Leistung der Leserinnen und des Lesers etwas haben: Im neuen Jahr werden – sofern das möglich sein wird – die vier mit mir den Kindergarten „Kindertraum“ besuchen und den Kindern dort eine gemeinsam ausgesuchte Geschichte vorlesen. Dies wir natürlich vorher geübt, denn im Kindergarten vorlesen stellt eine ganz andere Herausforderung an die Kandidaten als das Vorlesen in ihrer eigenen Altersstufe.
Wir freuen uns darauf!
Kerstin Bonn-Thews
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